In den Gemeinschaftsgärten

Anita Fricek
In den Gemeinschaftsgärten

Gastbeiträge von Minda Andrén, Renate Kordon, Barbara Sturm

6. - 27. Juni 2019, Österreichisches Gartenbaumuseum, Orangerie Kagran

Eröffnung: Mittwoch, 5. Juni 2019, 19 Uhr, Einlass: 18:30 Uhr

Zur Eröffnung spricht Mag. Alexandra M. Löff, Kuratorin, Kunsthistorikerin

Mit dem Österreichisches Gartenbaumuseum hat Anita Friceks seit mehreren Jahren laufendes Projekt zum Thema Gemeinschaftsgarten den idealen Ausstellungsort gefunden. Das Projekt thematisiert die Verbindung zwischen Mensch und Pflanze, die aus kommunalen Aktivitäten hervorgeht in Form von Zeichnungen und Malereien, die auf Fotos und Videos der Künstlerin basieren. Die Ausstellung im Gartenbaumuseum zeigt neue Arbeiten als auch Auszüge bestehender Serien, die das Thema aus unterschiedlichen Perspektiven aufgreifen. Die Idee des Gemeinschaftsgartens setzt sich in der Einladung von Gastkünstlerinnen fort, die zur Ausstellung beitragen.

Anita Fricek betrachtet Gemeinschaftsgärten als Realutopien, als Orte, wo Menschen direkt mit der Natur arbeiten und gleichzeitig Gemeinschaft erleben können. So sind Gemeinschaftsgärten Orte, an denen positive Zukunftsentwürfe Wirklichkeit werden und soziale Zusammenarbeit zu lokalen und globalen Vorteilen führt. Insofern stellt der Gemeinschaftsgarten ein praktikables Modell zur Teilnahme an demokratischen Prozessen dar.

Im Zentrum der Ausstellung steht eine neue Serie von Zeichnungen einer im Sommer 2018 von wohnpartner wien organisierten „Gartl-Tour“. Die jährlich veranstalteten Touren durch Gemeindebaugärten und Stadtnatur (Projektverantwortlicher Jan Mayrhofer) bieten Bewohner*innen und Interessierten die Möglichkeit, Nachbarschaftsgärten, ihre Gärtner*innen und ihre Entstehungsgeschichte kennenzulernen, sich auszutauschen und zu vernetzen. Neben den Gartenprojekten führen die Touren im Reisebus auch zu am Stadtrand gelegenen ökologischen Landwirtschaftsbetriebe oder Bildungseinrichtungen wie etwa der Wiener Waldschule. Großformatigen Bleistiftzeichnungen bilden die Gruppe beim Besuch markanter Stationen der Tour ab. In diesem Sinne interessiert Fricek die Idee des "Skizzierens der Zukunft" und wie sowohl die Touren als auch die Technik der Zeichnung Medien sind, mit denen Verbindungen hergestellt und erforscht werden können, anstatt sie in einem "fertigen Werk" unwiderruflich festzumachen. Auf diese Weise wird die reale Utopie des Gemeinschaftsgartens nie im Voraus entschieden, sondern nimmt erst durch die Beziehungen, die ihn ausmachen, Gestalt an. Sowohl der Garten als auch die Zeichnung existieren immer nur als "work in progress“.

Bundesland
Adresse
Österreichisches Gartenbaumuseum, Siebeckstraße 14, 1220 Wien
Beginn
Ende
Bild(er)
Dorli holt eine Jätkralle, Nachbarschaftsgarten Zaunkönig
E-Mail (Kontakt)
anita.fricek@chello.at