Themenschwerpunkt Ökonomische Aspekte der Gemeinschaftsgärten
Gemeinschaftsgärten und Urban Gardening klingt vielleicht erstmal nach Hobby und Frei- zeit, nach Mode und Gartentrend. Die Bilder von auf öffentlichen Flächen neu entstandenen Gärten in syrischen Städten haben trauriger Weise gezeigt, wie essentiell Gärten für das Überleben sein können.
Aber auch in Städten und Gemeinden Österreichs erfüllen Gemeinschaftsgärten in mehrfa- cher Hinsicht ökonomische Zwecke – direkt und indirekt.
Einerseits liefern sie tatsächlich Produkte – nämlich Lebensmittel und sparen so den Kauf von teuren Konsumgütern – große Gartenflächen können durchaus im breiten Stil subsistent wirken, kleine Gärten können z. B. in Form von Versorgung mit seltenen und teuren Kräu- tern, einen Beitrag zur Selbstversorgung leisten. Durch Tausch- und Schenkkultur finden die- se Produkte auch andere Formen der Weitergabe als die kommerzielle Verwertung.
Andererseits leisten sie auf der Ebene der informellen Ökonomie ein gesellschaftliches Kli- ma der Eigenmacht und eines Miteinanders, das das Wohlbefinden steigert und Geld spart. Gemeinschaftsgärten stellen Orte des Experimentierens von nachhaltigen Alternativen dar: z. B. Solarkocher im Garten statt Grill und Kochplatte; Upcycling statt Kauf von Fertigpro- dukten. Kreative Ideen werden gemeinsam umgesetzt und schaffen Ansporn und Sinn für Neues.
Bei der Netzwerktagung greift Norman Tendis in seinem Startreferat auf, welchen Beitrag Gemeinschaftsgärten für den notwendigen Systemwandel leisten können.
Silvia Lackner lässt dann die ökonomische Entwicklung des Regenbogenlandes seit der Gründung vor 9 Jahren Revue passieren.
Den Freitag lassen wir mit einem Besuch im Franz von Sales Garten (www.franzvonsales-gar- ten.at) in Klagenfurt ausklingen.
Am Samstag stehen zwei unterschiedliche parallel stattfindende Workshop-Blöcke am Pro- gramm. Während vormittags die Workshops eher theoretisch angelegt sind, steht am Nachmittag der praktische Bezug im Vordergrund.
Am Sonntag findet auch heuer wieder der Arbeitskreis Netzwerk statt, wo Projekte und Ak- tionen des Netzwerks vorgestellt, besprochen und geplant werden. Gleichzeitig können an diesem Tag der offenen Gartentüren können verschiedene Gemeinschaftsgartenprojekte in Kärnten besucht werden.
Im Rahmen der Tagung und parallel zum übrigen Tagungsprogramm wird die Künstlerin Edith Plazotta (http://www.aquarell-skulptur.at) im Regenbogenland ein Kunstwerk schaffen, auf das wir schon alle gespannt sind.